Tag-Archiv | Warten

Waiting

u remeber?

everywhere i used to wait for u. literally everywhere.

airports. bus stops. harbours.

standing on the streets at night and trying to figure out which shadow belongs to u.

standing next to a cemetery and wondering whether it is the correct location where we wanted to meet.

standing in front of a kiosk that sells newspapers and worrying about your evening rush hour traffic.

well, that is over for good.

i am no longer waiting for u.

neither do i weep tears about waiting in the past, nor am i hating the memories of waiting.

u remember?

Marie und ihre gedanken

in der hintersten ecke saß marie. sie hatte keinen schimmer, was sie als nächstes machen sollte. das betrachten der wände war für den moment das einzige, welches sie beruhigte. wenn ihr euch jetzt fragt, weshalb die notwendigkeit zum beruhigen bestand, dann werdet ihr enttäuscht sein zu lesen, dass marie nicht so recht den grund dafür benennen konnte. sie war für einen längeren augenblick dieses tages verunsichert. aus diesem grund war sie in das café geflüchtet. in der hoffnung, dass der duft des kaffees und der leckeren küchlein ihr ein behagliches gefühl geben würden. außerdem war sie der meinung, dass ein café und eine darin sitzende und grübelnde frau eines der gewöhnlichsten szenen auf dieser welt waren. und das gab ihr halt.

halt benötigte sie, weil sie in gedanken schwebte.

halt, weil sie unbedingt ihre gedanken sortieren wollte.

halt, weil sie nicht mehr verstand.

Hätte das sein müssen? Wir hätten das auch ganz anders lösen können. Irgendwie finde ich es schade, dass manche Situationen solch einen Ausgang haben müssen. Ich kann es einfach nicht mehr vergessen. Und dann dieser Traum. Später eine blöde Nachricht, die ich in keinen Zusammenhang setzen konnte. Dann meine Gedanken, die ich sowieso nicht mehr festhalten kann.

maries gedanken hatten sich von ihr losgemacht und flogen dahin. die vor ihr stehende tasse hatte bereits unterschiedliche kaffeerestgrenzen, die sich im porzellan verewigen wollten. die grenzen hielten das kaffee- und milchschaumgemisch fest, sodass es sich nicht mit dem restlichen kaffee vereinigen konnte. marie mochte es genauso wenig wie diese kaffeerestgrenzen, dass sich ihre gedanken in einem großen see aus allerweltsgedanken verflüchtigten. trotzdem konnte sie nicht viel dagegen unternehmen. papier und stift könnten ihr beim festhalten der gedanken helfen, jedoch hatte sie beim fluchtähnlichen verlassen ihrer wohnung an nichts dergleichen denken können.

Dieser Hund! Ich sollte nicht fluchen. Ich hasse es zu fluchen, aber kann nicht anders. Und was für eine klischeebehaftete Aktion ist das bitte?! Da ich zu wütend und zu verwirrt gewesen bin, habe ich einfach nur meine Handtasche gepackt und bin aus der Tür. Das würde ich sonst nie machen. Ich gehe fast nie ohne Stift und Papier aus dem Haus! Das weiß ich, das wissen alle, die mich kennen. Das aufgelöste Ding rennt, läuft, ja flieht förmlich aus der Wohnung, weil sie nicht mehr weiter weiß. Das ich nicht lache! So ein Mist, dass ich das bringen musste. Aber ich hatte einfach keine Lust mehr gehabt mir dieses Palaver anzuhören. Tja, Monsieur! Sie sind nicht der Einzige, der so etwas bringen kann! Okay. Ich besorge mir jetzt Papier und Stift. Dann kauf‘ ich mir eben einen neuen Notizblock und einen Kugelschreiber oder einen Bleistift. Was ist schon dabei?

marie ließ ihren halb ausgetrunkenen kaffee stehen und griff mit einer sicheren bewegung ihre handtasche. den mantel packte sie mit der linken hand und betrat resolut den fußgängerweg.

Zuckerwatte

Sie konnte ihn in der Menschenmasse nicht erkennen und hoffte, dass er sie sehen würde. Das ging fünf Minuten so. Ihre Augen suchten in einem immer wiederkehrenden Muster die Menge ab. Es kam ihr vor wie eine Ewigkeit und sie beschloss sich auf eine Bank am Rande des Geschehens zu setzen. Mittlerweile taten ihre Füße vom Stehen weh. Als sie auf ihre Füße starrte, konnte sie sehen wie ihr Schatten von einem fremden Schatten gekreuzt wurde. Sie sah auf. Da stand er vor ihr. Völlig aus der Puste und mit rosa Zuckerwatte in der einen und einer Tüte gebrannten Mandeln in der anderen Hand.